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Ex-Politiker mit 30 Büchern sucht Blasmusiker: Gute Töne für die Region

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Buchautor und Musiker
Dr. Dr. Markus Vette
Telefon:03 32 02/70 56 56
Website:www.eugeniaverlag.wordpress.com
Foto von Dr. Dr. Markus Vette, Buchautor und Musiker, Werder

Auf den Spuren der Heimat

Stand: Juni 2022

Wie viele Doktortitel darf der Mensch denn haben? Ein Töplitzer wollte das genau erfahren!

Der nunmehr dritte Doktortitel von Dr. Dr. Markus Vette sollte in Geschichte sein. Der Töplitzer war per Zufall draufgekommen, dass es in Lübben jahrhundertelang einen Landtag gegeben hat. „Das war von 1411 bis ihn 1936 die Nazis aufgelöst haben. Die Niederlausitz war damals weitgehend unabhängig. Es gab keine Fürsten, die hier regierten“, hatte er herausgefunden.

Zu fleißig?
Dass ihn das Thema so faszinierte, lag sicher mit daran, dass er selbst von 1990 an neun Jahre lang für die CDU im Brandenburger Landtag war. „Ich war 1994 im Stolpe-Untersuchungsausschuss zur Stasi-Vergangenheit des ersten Nachwende-Regierungschefs und konnte da gut hinter die Kulissen der damaligen Politik sehen“, gibt er bekannt.
Seine nunmehr dritte Dissertation über den „Vergessenen Landtag von Lübben“ scheiterte. „Ich hatte schon einen ‚Dr. phil.‘ in Politikwissenschaft. Einen weiteren ‚Dr. phil.‘, diesmal in Geschichte, wollten sie nicht vergeben“, schmunzelt er heute.

Kartoffeln im Ultraschall
Jedenfalls ist der gebürtige Lausitzer aus Weißwasser ein sehr vielseitiger Wissenschaftler. Beim Physikstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin konnte er auf großväterliche Gene bauen: „Die stammten aus dem Elsass und waren Glasbläser. Dort übten sie ein spezielles Verfahren aus, das sie in die Lausitz brachten. Allerdings hatte es nur bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 Erfolg“, blickt der Enkel zurück. Ihn beschäftigte als Forscher allerdings ein anderes Thema: „Ich arbeitete mit Ultraschallmessungen an Kartoffeln und konnte darüber 1985 erfolgreich promovieren“, erklärt er. Seine Arbeit im Landtag animierte ihn, dieser einen theoretischen Unterbau zu geben. Ziemlich genau zehn Jahre nach dem „Dr. rer. nat.“ konnte er sich 1995 über den „Dr. phil.“ freuen.

Um die Ecke denken
Nach dem Ausscheiden aus dem Landtag und der Politik machte er Zwischenstation an der TH Wildau, an der FH Cottbus und ist heute im Brandenburgischen Landesarchiv für die Betreuung der ehrenamtlichen Ortschronisten tätig. „Beim Forschen ist es oft nützlich, um die Ecke zu denken“, nennt er einen hier wichtigen Ansatzpunkt.
Das beschauliche Töplitz, wo er mit einer kurzen Unterbrechung seit 1997 wohnt, animierte ihn, selbst „zur Feder“ zu greifen. Er hat hier rekordverdächtige knapp 30 Bücher veröffentlicht. Den Anfang machte der Blick in die eigene Familiengeschichte der Glasbläser. Zuletzt erschien eine zweibändige Schulgeschichte von Töplitz.

Zeit des Lesers sparen
Dabei hat der Ex-Abgeordnete, der im Landtag immer frei sprechend am Rednerpult war, sich vorgenommen, kurz und bündig zu schreiben: „Man muss sparsam mit der Zeit des Lesers umgehen“, hat er sich einen Satz von „Focus“-Gründer Helmut Markwort zu eigen gemacht. Allerdings hat sich der kometenhafte Erfolg der „Spiegel“-Konkurrenz bei Dr. Dr. Vette noch nicht ganz eingestellt. Doch bringt ihn das nicht aus der Ruhe: „Ich habe 100 ISBN-Nummern, mit denen ich noch viele Bücher in den Handel bringen kann“, strahlt er. Dafür hat er seinen eigenen „Eugenia Verlag“ in Stellung gebracht.

Blasmusiker gesucht
Dr. Dr. Markus Vette kann aber noch viel mehr als schreiben: Er ist begeisterter Blasmusiker. Seine Lieblingsinstrumente sind Trompete und, was er wegen des satteren Klangs noch mehr mag, das Flügelhorn. Damit tritt er in diversen Gruppierungen auf. Dazu gehören das „Spandauer Blasorchester“ und die „Brandenburgische Bigband“.
Besonders am Herzen liegt ihm aber die Bläsercombo „Kammerorchester Töplitz“, die er zudem organisatorisch leitet. Umso trauriger ist Dr. Dr. Markus Vette, dass gerade diese momentan etwas krankt. „Von den bisher fünf Musikern sind zwei weggezogen. Jetzt suchen wir dringend Mitspieler. Dabei sind uns alle Blasinstrumente willkommen. Bei uns kommt jeder zum Zug. Die Noten schreibe ich dafür extra um“, macht der Ex-Politiker, Physiker und begeisterte Heimatgeschichtler Lust auf den guten Ton, den er damals in der Politik zusehends vermisste.

Erstellt: 2022