Jubiläum spezial: 700 Jahre Glindow, 90 Jahre Elisabethhöhe
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Spannender Almanach!

Stand: Mai 2017
Während das „große“ Werder im Jubiläumsjahr einen Anlass zum Feiern hat, gibt es im etwas kleineren Glindow gleich mehrere davon.
Das sind 700 Jahre Ersterwähnung von Glindow, 90 Jahre Elisabethhöhe und 25 Jahre „Förderverein zur Heimatpflege Elisabethhöhe“. 
Geschichten aus dem Leben 
Logisch, dass da im Heimatverein unter Leitung von Edelgard Baatz und im Ortsbeirat mit Sigmar Wilhelm als 
Ortsvorsteher lange überlegt wurde, wie man alles zusammenbringt. Dies fiel schließlich relativ einfach, denn es gibt ja Brigitte Wilhelm aus Elisabethhöhe! Die ehemalige Schuldirektorin und passionierte Freizeitmalerin ist überaus geschichtsinteressiert. 
Zugleich hatte sie lange genug das Ohr am Nachwuchs, um zu wissen, wie ihre Mitbürger ticken. „Ursprünglich wollten wir zu dem runden Anlass 
eine Chronik zusammenstellen. Doch dann fiel mir ein, dass ich als Heranwachsende von meiner Mutter einen 
‚Almanach für junge Mädchen‘ bekommen hatte. Darin war eine bunte Mischung aus 
Geschichten, Mode, Tipps fürs Leben und vielem anderen. Das habe ich immer gerne 
gelesen!“ 
Buntes Spektrum 
So reifte die Idee, zum Jubiläum in der Geschichte das pralle Leben wirken zu 
lassen. So enthält der „Glindower Almanach“ entsprechend dem Untertitel „Erlebtes, Überliefertes und Verbrieftes“. Die Themen des überaus attraktiven Buchs mit gut 300 Seiten betreffen 
Kirche, Ziegeleien, Obstanbau und natürlich die Schule. Es gibt erlebte Geschichte aus der Sicht einzelner Glindower. Jüngere werden erstaunt über Blicke ins Alltagsleben von vor weniger als 100 Jahren sein, als Lebensmittel noch beim örtlichen Händler „lose“ angeboten wurden. Zudem kommt die Kunst zu Wort. So gibt es Einblicke ins Leben des Landschaftsmalers Gerhard Gisevius, dessen Haus von der Glindower Künstlerin Jutta Zaske „wachgeküsst“ wurde. Heute wohnen darin die Künstler 
Carolin Wachter und Thomas Bratzke.
Noch jung und ebenfalls 
prägend für Glindow ist das Wandertheater „Ton und 
Kirschen“, das als „Markenzeichen“ in dem Almanach ebenfalls hervorgehoben wird. 
Natürlich dürfen die Einblicke in Vereine nicht fehlen. Zu den persönlichen Geschichten hat das Redaktionsteam mit 
Siegrid Gottschalk, Edelgard Baatz, Vera Neumann, Barbara Czycholl, Friedel Häberer, 
Elke Liere, Hermann Bobka, Margarete Biereye, Rosemarie Jordan, Ilona Lorentz, Christa Prodell
 und Brigitte Wilhelm sowie Fred Witschel als Koordinator viele interessante Bilder gestellt. 
Geheimnis ums Liebesnest
Brigitte Wilhelm hatte sich das Geheimnis der Villa von Elisabethhöhe als Hauptthema ausersehen. Damit ist der Bogen zum Jubiläum dieser Siedlung perfekt hergestellt. Sie verfolgte die Spur des sagenhaften „Graf Grambaldi“, der hier sein Liebesnest gehabt haben sollte. In Archiven stieß sie 
jedoch auf einen anderen 
Namen: Graf Joseph Karl
Maria Thaddäus von Rambaldi, der die Villa 1920/21 bauen ließ. Ein Wappenvergleich gab schließlich 
Sicherheit. 
1927 kaufte Dr. Irene Carst die Villa, die darin ein Heim für seelisch-kranke Mädchen einrichtete. Als Jüdin wurde ihr das Haus genommen. Sie starb nach Verfolgung und Deportation 1942. 
Die Villa ging 1935 an den Reichsarbeitsdienst. 
Unter den „Maiden“, die auf den Obsthöfen eingesetzt 
wurden, befand sich Libertas Haas-Heye. Sie heiratete 1936 Harro Schulze-Boysen und war mit ihm in der 
Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ aktiv. Beide wurden 1942 hingerichtet. Libertas Schulze-Boysen war damals erst 29 Jahre alt. 
Spürnase im Doppeleinsatz
Kaum zu glauben, dass 
Brigitte Wilhelm als Chronistin mit Spürnase trotz dieser 
umfangreichen Recherchen noch Zeit hatte, sich um 
Geschichten von gestern und heute in Elisabethhöhe zu kümmern. Diese finden sich im ebenso lesens- wie sehens- werten Büchlein, das ihr Wohnnachbar Hermann Bobka als Vorsitzender vom „Förderverein zur Heimatpflege 
Elisabethhöhe“ mit berechtigtem Stolz präsentiert. Der Verein feiert dieses Jahr das runde 25. Jubiläum.
Während Werder einen Festumzug als Höhepunkt veranstaltet, feiert Glindow ganz bescheiden im Rahmen des jährlichen Kirsch- und 
Ziegelfests, das wieder am ersten Juliwochenende stattfindet. Elisabethhöhe möchte etwas später, am 26. August ab 14 Uhr, auf das Gelände von „Schultz’ens Siedlerhof“ einladen.