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Neues Leben für modernes Material

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Künstler
Katharina Forster
Telefon:01 57/55 83 29 39
Website:www.meandmyhands.com
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Kunst aus Kunststoff!

Stand: Mai 2017

Wird es ein Löwe? Selbst die Künstlerin steht bei ihrer „Kreatur“ erst mal vor einem Rätsel.

„Jedenfalls kommt noch eine Mähne dran“, zeigt sich Katharina Forster fest entschlossen. Sie ist eine der Künstler, die eine große Halle im Erdgeschoss der Vulkanfiber-Fabrik in Nachbarschaft vom Bahnhof für ihre Entfaltung nutzen. Ihre Spezialität sind Installationen und Objekte aus Alltagsgegenständen. So entstand die neueste Schöpfung, ihre „Kreatur“ aus hunderten von gelben Wertstofftüten. Zuhause übrigens im Verbund mit Ehemann und den beiden Kindern Lloyd und Ayana geht es eher niedlich zu: „Unser einziges Haustier ist ein Meerschweinchen“, schmunzelt sie.

Neues Leben für Abfall
Dafür wird mit „richtigem“ Besteck gegessen, denn die abgelegten Teile aus Plastik fließen in ihre Kunst ein. Sie präsentiert zudem einen vier Meter langen schwarzen „Teppich“, auf dem sich unzählige Alltagsgegenstände befinden. Damit nimmt sie das Flair der Räume ungewollt in ihrer Kunst auf, denn Vulkanfiber war schließlich der erste Kunststoff, der bereits 1859 durch Verbindung von Textil- oder Papierfasern und Zinkchlorid hergestellt wurde. Erst rund 50 Jahre später wurde Bakelit aus der Taufe gehoben, womit das Kunststoffzeitalter dann mit voller Wucht anfing.

Studium in Afrika
Heute wird so viel aus diesem Material hergestellt, dass sich daraus Abfallberge bilden. Dies nimmt die jugendlich wirkende 38-jährige Künstlerin zum Anlass für vielfach knallbunte Fantasieobjekte. Dazu kam die gelernte Ergotherapeutin aus Bochum ausgerechnet durch einen Auslandsaufenthalt in Südafrika. Dort wurde sie derart inspiriert, dass sie an ihrem Wohnort Kapstadt studierte. „In Afrika lernt man, dass Not tatsächlich erfinderisch macht“, resümiert sie. Vor zwei Jahren tauschte die Familie die Atlantikmetropole im Süden von Afrika gegen das milde Klima in der Baumblütenstadt Werder ein. Geblieben ist die Freude, Alltagsgegenständen ein neues Leben zu verleihen, damit der Betrachter angeregt wird, einen zweiten Blick für das, was uns umgibt, zu entwickeln. Dass das durchaus spannend sein kann, zeigt der Blick ins Atelier der früheren Vulkanfiber-Fabrik, die nächstes Jahr den 100. Geburtstag feiern kann.

Mathematik mal anders
Hier trifft man zudem auf die ebenfalls sehr interessante Künstlerin Ruth Gindhart. Sie ist von geometrischen Figuren ebenso fasziniert wie von Wolken. Skulpturen von ihr sind am Flughafen Tegel, in Lüneburg und im Skulpturenpark von Mörfelden-Wallstadt zu sehen. Sie liebt die Verbindung von Werkstoffen wie Holz und Metall, schließlich hat sie in der Schnitzergemeinde Oberammergau im Herrgottswinkel von Oberbayern gelernt. Näher dran ist man, wenn man bei ihr im Atelier in der früheren Papierhalle der historischen Vulkanfiber-Fabrik in Werder vorbeischaut.

Erstellt: 2017