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Bühnenstart mit gerade mal 14 Jahren: TV-Star aus Töplitz mit Leidenschaft für Historie

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Schauspielerin
Marie Schöneburg
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Korsett nach Maß

Stand: Juni 2021

Eintauchen in eine andere Epoche, wem würde das nicht Spaß machen? Eine Töplitzerin ist immer noch von ihrer Zeitreise ins 18. Jahrhundert begeistert!

„Wir drehten im Schlosstheater Český Krumlov in Tschechien. Große Besonderheit ist, dass dort die ursprüngliche Bühnenmaschinerie aus dem Barock vorhanden und voll funktionsfähig ist“, schwärmt Marie Schöneburg.
Die Töplitzerin drehte für die internationale Produktion „Louis van Beethoven“, die im Weihnachtsprogramm der ARD zum 250. Todestag des Komponisten ausgestrahlt wurde. Sie spielte die Rolle der „Madame Grossmann“, die eine Schauspieler-Kompanie leitet.

Korsett nach Maß
„Bei dem aufwendigen Film wurde penibel auf historische Details geachtet. Ich musste extra nach Prag, damit mir mein Korsett exakt angepasst werden konnte. Da merkt man erst, was die Frauen damals mitmachten, die in derartige Kleidungsstücke gezwängt wurden.“ Die Hauptrolle hatte hier der österreichische Schauspieler Tobias Moretti, der seit „Kommissar Rex“ einem Millionenpublikum bekannt ist.
Mit ihrer Rolle in der Beethoven-Verfilmung konnte die attraktive Blondine aus Töplitz an ihre Wurzeln in Österreich anknüpfen. Schließlich begann sie ihre Schauspiel-Ausbildung in Salzburg am Mozarteum.
„Ich bewarb mich dort 2006 auf Empfehlung der ‚Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch‘ und schaffte es, gleich aufgenommen zu werden“, erinnert sie sich. Sie hatte damals bereits mehrere Jahre Bühnenerfahrung.

Bühnenfieber im Blut
Marie Schöneburg wurde die Lust an Auftritten in die Wiege gelegt. Ihr Großvater Alfred Steinbrenner ist ein bekannter Schauspieler, der vielfach im Kino und auf der Bühne zu sehen war. „Seine letzten Auftritte waren im Hans-Otto-Theater in Potsdam“, blickt die Enkelin zurück.
Ihre Mutter ließ sich davon ebenfalls anstecken: „Sie war schon als Kind auf der Bühne. Sie hätte gleich nach der zehnten Klasse ins Ensemble gekonnt. Allerdings entschied sie sich fürs Abitur, lernte danach meinen Vater kennen und wurde Lehrerin“, blickt die Tochter in die Familien-Annalen.
Bis zur Pensionierung im letzten Jahr unterrichtete Mutter Heike Schöneburg dann im Oberstufenzentrum in Nachbarschaft zur berühmten Bismarckhöhe hoch über den Dächern von Werder.

Bühne oder Klassenzimmer?
„1972 landete sie mit meinem Vater Matthias Schöneburg in Töplitz als einzige Lehrerin für Kunst und Deutsch an der heutigen Inselschule, die damals ‚Polytechnische Oberschule‘ war. Damit unterrichtete sie mich ebenfalls. Das war ein komisches Gefühl im Klassenzimmer. Ich war immer im Schwanken, ob ich sie mit ‚Sie‘ oder mit ‚Mama‘ anreden sollte“, erzählt die heute überaus bekannte Schauspielerin aus ihrer Kindheit. Trotz Affinität der Familie zur Bühnenkunst fühlte sie sich noch mehr vom Beruf der Mutter angezogen: „Ich wollte Lehrerin für Italienisch und Kunst werden. Allerdings erfuhr ich dann, dass es diese Kombination gar nicht gab“, räumt sie ihren damaligen Irrtum ein.
Die Italienliebe war durch einen längeren Mailand-Aufenthalt als 17-Jährige entstanden.

Vorbild Schwester
Zum Theater kam die 1983 in Babelsberg geborene Töplitzerin über ihre Schwester Anna Schöneburg. Diese war in der Theatergruppe vom „Offenen Kunstverein“ in Potsdam aktiv. „Als ich ihre erste Aufführung sah, war ich davon so begeistert, dass ich Schauspielerin werden wollte. Ich war ab 1997 ebenfalls Mitglied einer Theatergruppe des ‚OKeV‘, namens ‚TD16‘. Sie wurde von Nikki Bernstein und Ulrike Schlue geleitet.“
Noch während des Studiums war der Blondschopf aus dem Norden auf der Bühne vom Salzburger Landestheater zu sehen. Sie spielte am „Alten Schauspielhaus Stuttgart“, kam wieder nach Berlin zurück und setzte sich dem Stress täglicher Aufführungen in der „Komödie am Kurfürstendamm“ aus. „Das war eine schöne Zeit in der ich viel lernte“, erinnert sie sich.

Durchbruch mit Esel
Ihren Durchbruch beim Film landete sie 2013 mit dem Experimentalstreifen „Der Kuckuck und der Esel“ in der Regie von Andreas Arnstedt. „Dies ist eine schwarzhumorige Komödie, die allerdings weniger fürs breite Publikum gedacht war. Wir konnten damit dennoch 2014 bei den Filmfestspielen in Hof den ‚Förderpreis Neues Deutsches Kino‘ gewinnen. Dadurch wurde die Filmredaktion des ZDF auf mich aufmerksam“, berichtet sie.
Die ersten Fernsehauftritte waren in „Fluss des Lebens – Wiedersehen an der Donau“. Damaliger Regisseur war Torsten C. Fischer, der vielen von „Tatort“, „Polizeiruf 110“ und „Bella Block“ bekannt ist.
Noch bekannter wurde Marie Schöneburg durch Sat.1 und ihre Rolle als Friseurin Mandy Fritsche in „Frauenherzen“. Später kamen „Block B – Unter Arrest“ und „Bella Block“ dazu.

Recherchekönigin
Momentan spielt sie mit viel Freude die Rolle der Marion Wolter in der Reihe „Ostfrieslandkrimi“, die im ZDF ausgestrahlt wird.
„Da bin ich die Recherchekönigin aus dem Präsidium“, strahlt sie. Als Inselkind aus Töplitz fühlt sie sich an der rauen Nordsee überaus wohl: „Ich habe mit 14 Jahren meinen Surfschein gemacht. Wir waren oft mit den Eltern in einem kleinen Ruderboot unterwegs. Das würde ich mit meinen beiden kleinen Mädchen auch gerne machen.“
Daneben gilt der Natur auf der Insel Töplitz ihre große Liebe: „Ich gehe Pilze sammeln, beschränke mich aber auf Steinpilze und andere garantiert ungefährliche Sorten. Außerdem mag ich es, hier bei uns spazieren zu gehen. Leider habe ich eine Allergie gegen Katzenhaare. Deshalb denke ich über einen Hund nach. Zuhause hatten wir Riesenschnauzer. Die sind aber kaum sinnvoll zu erziehen, wenn man oft weg ist. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem Lagotto Romagnolo“, kommt bei ihr die Italienliebe durch die Hintertür durch.

Mit der Schwester getauscht
Ihre Schwester, die Grund für die Schauspiel-Karriere von Marie Schöneburg war, hat übrigens einen anderen Weg eingeschlagen: Sie wurde das, was der TV-Star aus Töplitz ursprünglich anstrebte, nämlich Lehrerin. Sie wählte eine ähnliche Fachverbindung wie die Mutter. Sie entschied sich für Kunst im Verbund mit Geschichte. Man sieht, dass beide Schwestern einen großen Sinn für Historie haben, die eine im Film, die andere im Klassenzimmer in ihrer Wahlheimat Hamburg, wo ihr Lebenspartner als Kurator vom „Museum der Arbeit“ diese Interessen ebenfalls teilt.
Von dessen Erfahrung und Organisationstalent kann Marie Schöneburg übrigens in ihrem neuen „Zusatzberuf“ profitieren. Sie ist nun Geschäftsführerin vom „Offenen Kunstverein“ in Potsdam, dort, wo sie selbst ihre Karriere begann und Mutter Heike Schöneburg nach wie vor als Vorstandsmitglied für wichtige Impulse sorgt.

Erstellt: 2021